Schweizermeister 2015 – TV Pieterlen

Die Ausgangslage konnte spannender kaum sein. Einen Punkt lagen wir hinter Altnau-Kreuzlingen und konnten uns voll auf den Titelkampf einstellen. Das Direktduell im ersten Spiel und jeweils zwei weitere schwierige Spiele zum Schluss. Uns war klar, abgerechnet wird erst nach der Schlusssirene des letzten Spieles der Saison. Wir stellten uns gut auf die drei Spiele ein und starteten schon sehr früh zum Spaghetti-Zmorge. Die Frage war, sind es die 6er Spaghetti, die Meisterschaftsnudeln oder wird ein weiterer Austragungsort für das Besammlungsritual in Zukunft gesperrt?!

Gut vorbereitet und konzentriert starteten wir in das Spitzenspiel gegen Altnau-Kreuzlingen. Trotz 1:0 Rückstands fanden wir gut ins Spiel, konnten das geplante umsetzen und die Verteidigung stand sehr sicher. Bis zur Pause konnten wir mit 6:3 vorlegen.
In der zweiten Halbzeit verpassten wir es, den 2-3 Korbvorsprung auszubauen und ihre Strafen besser auszunutzen. Unsere Gegner kamen besser ins Spiel. Der Vorsprung wurde kleiner und einige Minuten vor Schluss konnten sie ausgleichen. Unsere Führung konnten Sie dann prompt wieder ausgleichen. Nun hatten beide Mannschaften Chancen das Spiel auf ihre Seite zu kippen, es blieb jedoch beim Unentschieden und wir starteten zum letzten Angriff. Der Penaltypfiff erklang und die Uhr zeigte weniger als 1 Minute Restzeit. Leider landete der Wurf neben dem Korb und Altnau-Kreuzlingen konnte in den letzten Sekunden nochmals angreifen, die Zeit reichte aber nicht mehr um eine Topchance herauszuspielen und der Wurf verfehlte das Zielt. Unentschieden 10:10. Es war ein gutes Topspiel, leider verpassten wir es, den Sack in der zweiten Halbzeit zuzumachen und zum Schluss hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können, das Nervenspiel ging also weiter.

Gemäss Zeugenaussagen konnte Altnau-Kreuzlingen im zweiten Spiel in Extremis einen Zweier einfahren, die Zeit war also wieder an uns nachzuziehen.
Die erste Halbzeit gegen Madiswil ist schnell erzählt, 20 Minuten zum vergessen. Das einzig positive war, dass wir nur mit 2:3 im Hintertreffen waren. Der Pausentee wurde uns ordentlich eingeschenkt, das Verteidigungssystem wieder umgestellt und auf Totalangriff umgestellt. Dies zeigte Wirkung und neben vielen schnellen Gegenstössen kamen wir zu den eingeplanten Mitteldistanzwürfen. Bis zum Schluss konnten wir das Spiel mit 11:6 gewinnen und eine gute Reaktion auf die erste Halbzeit liefern. Die Meisterschaftsentscheidung wurde also bis zum letzten Spiel herausgezögert.

Als wir uns auf das letzte Spiel einstellten, erhielten wir die Nachricht, dass Erschwil die Bronzemedaille gewonnen hatte und Altnau-Kreuzlingen im letzten Spiel bezwungen hatte. Der Ball war nun wieder bei uns. Mindestens einen Punkt mussten wir gegen Nunningen holen um am Ende zuoberst auf dem Podest zu stehen. Wir wussten um die Stärke der Schwarzbuben, hatten sie in den letzten Jahren schon zwei Mal den vermeintlichen Schweizermeister im letzten Spiel bezwungen. Der Plan war klar, die zwei dominierenden Spieler aus dem Spiel nehmen und offensiven Angriffskorbball spielen. Wir fanden gut ins Spiel, vergaben aber gute Möglichkeiten und konnten uns nicht absetzen. Zur Halbzeit war das Spiel ausgeglichen und unsere Körbe in der zweiten Halbzeit konnte Nunningen wieder ausgleichen. Ca 8 Minuten vor Schluss stand es Unentschieden und beide Mannschaften verhinderten mit ihren Verteidigungsaktionen einfache Torchancen. Die Würfe fanden den Weg nicht mehr in den Korb und wir hatten knapp 2 Minuten vor Schluss den Ball und konnten nochmals angreifen. Auf die Schlusssekunden erhielten wir einen Penalty zugesprochen, welcher dann im Jubel der Mannschaftskollegen und Fans den Weg in den Korb fand. 8 zu 7 Sieg in einem nervenaufreibenden Schlussspiel und Meister, CH-Meister TV Pieterlen!

Nach der ausgelassenen Feier, der Rangverkündigung und der Rückfahrt erwartete uns in Pieterlen ein toller Empfang, war die Planung von der Meisterfeier und dem Dorffest wohl perfekt geplant. Von der Feuerwehr eskortiert, mit einem Spalier durch das ganze Oberdorf bis wir im Festzelt von der Pieterler-Bevölkerung und einer Feuerstockshow empfangen wurden. Einmalige Stimmung und tolle Show, besten Dank. Als Team haben wir den Meistertitel geholt, da aber die Energiereserven den einen um den anderen schneller oder langsamer verliessen, mussten die Feierlichkeiten am Folgetag wieder zusammengetragen werden. Der verloren geglaubte Pokal kam zum Glück wieder hervor, vom einen oder anderen Gegenstand fehlt bis heute jede Spur…..

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